Heizen mit Scheitholz und Holzpellets
Holz wird seit Jahrtausenden als Lieferant für Wärme genutzt. Mit
moderner Technik ist es heute jedoch möglich, die im Holz gespeicherte
Energie viel besser als früher zu nutzen und schädliche
Abgase zu vermeiden. Brennholz ist ein heimischer, nachwachsender
Rohstoff, der als industriell nicht verwertbares Holz bei der
notwendigen Durchforstung der Wälder anfällt. Beim Verbrennen
wird genau die Menge des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) frei,
die der Baum beim Wachstum der Atmosphäre entzogen hat. Die
Holzverbrennung gilt somit als CO2-neutral.
Beachten Sie die Qualitätsunterschiede bei der Holzheizung.
Um eine optimale Verbrennung mit geringem Holzverbrauch und
niedrigen Emissionen zu erreichen, sind folgende Faktoren
entscheidend:
●● Die Wahl eines passenden Holz-Heizungssystems
●● Eine richtige Dimensionierung und fachgerechte Anlagenausführung
●● Die Verwendung von hochwertigen Holz-Brennstoffen
●● Eine sachgemäße Bedienung der Anlage
Die verschiedenen Holz-Heizungssysteme werden in die folgenden
Varianten unterteilt. Je nach Anlagentyp können diese mit Scheitholz
oder Pellets betrieben werden.
Zimmeröfen (dazu gehören Kachelöfen, Kaminöfen und Pellet-
Einzelöfen) sind Einzelraumfeuerstätten. Sie dienen in der Regel
ausschließlich der Beheizung des Raumes, in dem sie aufgestellt
sind und geben ihre Wärme unmittelbar an diesen Raum ab.
Zimmeröfen mit Anschluss an die zentrale Heizungsanlage sind
mit einem Wasser-Wärmetauscher ausgestattet. Sie geben einen
Teil ihrer Wärme an die Raumluft ab, die übrige Wärme wird über
einen Wasserkreislauf in einen Pufferspeicher eingespeist. Somit
steht die Wärme dem zentralen Heizungssystem mit Warmwasserbereitung
zur Verfügung. In der Regel wird das zentrale Heizungssystem
dabei um einen weiteren Wärmeerzeuger oder mindestens
eine thermische Solaranlage ergänzt.
Zentralheizungssysteme erzeugen ihre Wärme in einem zentralen
Kessel z. B. im Keller oder Technikraum. Mit Hilfe eines Wärmetauschers
wird die im Brennraum erzeugte Wärme über das Medium
Wasser in einen Pufferspeicher eingespeist. Diese Wärme wird
über einen Heizkreislauf im Gebäude verteilt und steht ganzjährig
für die Warmwasserbereitung zur Verfügung.
Einen großen Sprung für eine komfortable Nutzung brachte die
Einführung von Holzpellets. Holzpellets sind zylindrische Presslinge
aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz. Die genormte
Größe und die Rieselfähigkeit der Pellets ermöglichen einen automatischen
Betrieb und eine einfache Handhabung. Die Anlieferung
kann mit einem Tankwagen erfolgen. Bei Pelletzentralheizungen
werden die Pellets über eine Schnecke oder ein Saugsystem
aus dem Lager oder Vorratsbehälter zum Kessel transportiert.
Somit wird ein vergleichbarer Komfort wie bei Öl- oder Gasheizungen
erreicht. Höhere Investitionskosten im Vergleich zu
Öl- und Gas-Heizungen können nach einigen Jahren durch günstigere
Energiepreise kompensiert werden.
Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre
„Richtig heizen mit Holz“ (Energieagentur Region
Göttingen): www.energieagentur-goettingen.de
Wärmepumpen nutzen Umweltwärme
Wärmepumpen werden zunehmend als Wärmeversorgungsalternative
nachgefragt. Sie nutzen die regenerative Umweltwärme
aus Erde, Wasser oder Luft – allerdings unter Einsatz von Strom.
Die ökologische Qualität einer Wärmepumpe hängt also davon ab,
wie effizient der eingesetzte Strom genutzt werden kann und wie
dieser erzeugt wird. Bei passenden Rahmenbedingungen sowie
einer sorgfältigen Planung und Ausführung können Wärmepumpen
kostengünstig betrieben werden. Entscheidend für eine angemessene
Effizienz ist eine möglichst geringe Temperaturdifferenz
zwischen Wärmequelle und Heizsystem.
Funktionsschema einer Wärmepumpe.
Grafik Energieagentur Region Göttingen e. V.
Eine Wärmepumpe entzieht dem Erdreich, dem Grundwasser
oder der Außenluft Wärme und gibt diese an ein Heizsystem ab.
Sie arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie ein Kühlschrank. Während
ein Kühlschrank jedoch die Abkühlung der Luft zum Ziel hat,
Holzpellets; Quelle: Deutsches
Pelletinstitut GmbH
Scheitholz; Quelle: 3N e. V. wird bei einer Wärmepumpe die abgegebene Wärme genutzt.
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/www.energieagentur-goettingen.de
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