Die Dämmwirkung wird hier durch die vorhandene Hohlraumbreite
festgelegt. Wärmebrücken lassen sich nicht vollständig vermeiden.
Das optische Erscheinungsbild des Hauses bleibt somit aber
erhalten.
Innendämmung
An Gebäuden mit erhaltenswertem Sichtmauerwerk, Fachwerk
oder strukturierten, denkmalgeschützten Fassaden ist die Außendämmung
schwer möglich oder zu teuer. In diesen Fällen bietet
sich die Innendämmung als Ersatzlösung an. Im Normalfall sind
etwa 6 cm Dämmstoff zu empfehlen. Hier ist es notwendig, sich
mit der Tauwasserproblematik zu befassen, da das massive Mauerwerk
kälter wird als vorher (der Wärmefluss von innen ist unterbrochen).
Somit kann im Winterhalbjahr verstärkt Feuchtigkeit
aus der Raumluft in der Außenwand kondensieren (Tauwasserproblem).
Auf eine luftdichte Ausführung mit Dampfsperre ist
zwingend zu achten.
Bei einer Kern- oder Innendämmung sollte eine Wasserdampfdiffusionsberechnung
vorliegen, welche die Unbedenklichkeit der
Maßnahme nachweist.
Fenster
Fenster sind bei den meisten
Wohnhäusern die Bauteile, die
den geringsten Wärmeschutz
aufweisen. Wärmeschutzverglasung
reduziert die Energieverluste
erheblich. Bei allen
anstehenden Fenster-Sanierungen
sollte deshalb Wärmeschutzverglasung
eingesetzt
werden. Äußerlich unterscheidet
sich eine Zweischeiben-
Wärmeschutzverglasung nicht
von einer Zweischeiben-Isolierverglasung.
Die Besonderheiten
am Wärmeschutzglas sind eine Edelgasfüllung im Scheibenzwischenraum
und eine nicht sichtbare Metallbedampfung
auf der inneren Scheibe, welche
die Wärmestrahlung reflektiert. Die wärmere Innenscheibe sorgt
bei Wärmeschutzglas für größere Behaglichkeit und damit für
höheren Wohnkomfort. Das Wärmeschutzverhalten von Mehrscheiben
Isolierverglasung wird durch infrarotreflektierende
Beschichtungen entscheidend verbessert. In Verbindung mit dem
Einbringen von Spezialgasen in die Zwischenräume kann der
Wärmedurchgangskoeffizient der Verglasung um mehr als 50 %
reduziert werden.
Inzwischen haben sich Dreischeiben-Wärmschutzverglasungen
mit Wärmdurchgangskoeffizienten von 0,4 bis 0,7 W/m2K etabliert.
Kombiniert man diese mit einem thermisch hochwertigen
Rahmenmaterial, liegt der U-Wert des Gesamtfensters unter
1,0 W/m2K. Die einfallenden Sonnenstrahlen werden von den
innenliegenden Bauteilen absorbiert und in Form von Wärmestrahlen
an den Innenraum abgegeben. Im Herbst, Winter und
Frühjahr ist dieser Wärmefalleneffekt energetisch sinnvoll nutzbar.
Im Sommer kann es sich hingegen belastend auswirken, wenn
keine ausreichende Beschattung am Fenster vorhanden ist.
Dämmung der Kellerdecken
Decken über unbeheizten Kellerräumen sind oft Schwachstellen.
Häufig treten Probleme wie Fußkälte, hohe Energieverluste und
teilweise auch Schimmelpilzbildung auf. Die Dämmung erfolgt am
besten auf der Unterseite der Kellerdecke. Damit liegt die gesamte
Decke im warmen Bereich. Normalerweise reicht es, einfach
Dämmstoffplatten an die Decke zu kleben. Falls die Stehhöhe im
Kellerraum ausreicht, werden mindestens 6 cm Dämmstoffdicke
empfohlen. Falls einzelne Kellerräume regelmäßig beheizt werden,
sollten die Zwischenwände zum kalten Kellerbereich ebenfalls
gedämmt werden.
8.6 Anlagentechnik
Heizungsmodernisierung
Die Heizungsanlage liefert die nötige Wärme für das Gebäude. Sie
soll einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglichen, einen geringen
Energieverlust aufweisen und niedrige Schadstoffimmissionen
verursachen. Wenn Sie mit der Erneuerung Ihrer Heizung warten,
bis sie defekt ist, bleibt oft nicht die Zeit, sich über die vielfältigen
Modernisierungsalternativen beraten zu lassen.
In den folgenden Fällen ist es sinnvoll, die Modernisierung vor
Ablauf der technischen Nutzungsdauer durchzuführen:
●● Die Heizungsanlage ist über 15 Jahre alt.
●● Der Heizkessel muss, wie bei älteren Kesseln üblich,
mit konstanter Temperatur (90 / 70 °C) betrieben werden
(insbesondere bei integrierter Warmwasserbereitung).
●● Im Schornstein sind Feuchteschäden aufgetreten.
Holzfenster – Passivhausstan- ●● Die Temperatur im Heizungsraum übersteigt 20 °C.
dard; Quelle: H. Buck GmbH
Nachträgliche Kerndämmung
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