Um die Gefahr vorbeugend zu verringern, gilt es größere Möbel
einige Zentimeter von den Wänden abzurücken, damit die Luft
dahinter zirkulieren kann. Schränke sollten nicht unmittelbar an
kalte Außenwände grenzen. Bei einem Neuanstrich von Küche
oder Bad sollte darauf geachtet werden, Farben auf Basis einer
Reinacrylatdispersion zu verwenden, die speziell für den Einsatz in
feuchten Räumen bestimmt sind.
Schimmelpilzsporen im Keller
Schimmelbildung ist nicht nur ein Problem der kalten Jahreszeit.
Im Sommer können vor allem Kellerräume davon betroffen sein.
Die Ursache ist häufig falsches Lüften: Durch längere Zeit gekippte
Fenster strömt warme Luft in den Keller und die Luftfeuchtigkeit
kondensiert an den kühlen Wänden. Die feuchten Wände bieten
so einen guten Nährboden für Schimmelpilze. Nach dem Entfernen
der Sporen kann die Luftfeuchtigkeit im Raum durch gezieltes
Lüften reduziert und damit einem weiteren Schimmelpilzwachstum
vorgebeugt werden.
Beim Umweltbundesamt ist ein Ratgeber
„Schimmel im Haus“ erhältlich:
www.umweltbundesamt.de
Luftdichtheitstest
Über undichte Stellen in der Gebäudehülle kann warme Luft
unkontrolliert entweichen. Mit einem Luftdichtheitstest (Blower-
Door-Test) kann die Luftdurchlässigkeit der Gebäudehülle bestimmt
werden. Dabei wird ein Ventilator in die Öffnung einer
Außentür eingesetzt, der einen Unterdruck im Gebäudeinneren
erzeugt. Alle weiteren Öffnungen werden während des Prüfzeitraumes
geschlossen. Durch die undichten Stellen in der Gebäudehülle
strömt somit Luft von außen nach. Über den entsprechenden
Unterdruck und das Luftvolumen kann die Luftdurchlässigkeit
des Gebäudes ermittelt werden. Außerdem können die Schwachstellen
mit einem erhöhten Luftzug (mit Hilfe eines Strömungsmessgerätes)
geortet werden. Der Luftdichtheitstest dient dazu,
die Ausführungsqualität von Anschlussdetails zu überprüfen und
gegebenenfalls erforderliche Nachbesserungen aufzuzeigen. Mit
Maßnahmen zur Erhöhung der Luftdichtigkeit werden die Energieverluste
minimiert, Feuchteschäden vermieden und der Nutzungskomfort
gesteigert.
Die Energieeinsparverordnung stellt
Anforderungen an die Luftdichtheit
von neuen Gebäuden. Der Luftdichtheitstest
ist im Neubau und bei
umfassenden Sanierungen zu
empfehlen. Er wird baubegleitend
durchgeführt. Voraussetzung ist,
dass die Gebäudehülle mit der Luftdichtheitsebene
einschließlich aller
Fenster und Türen fertiggestellt ist.
Für eine kostengünstige Beseitigung
bzw. Nachbesserung der Schwachstellen,
sollte der Innenausbau noch
nicht angefangen sein.
Thermographie
Die Thermographie stellt mit Hilfe einer Wärmebildkamera Oberflächentemperaturen
von Körpern farblich dar. Sie dient vor allem
auch zur Veranschaulichung von Wärmeverlusten über die Gebäudehülle.
Das Verfahren beruht auf der Infrarotstrahlung, die ein
Körper in Abhängigkeit seiner Oberflächentemperatur ausstrahlt.
Die Farbskala auf dem aufbereiteten Infrarotbild zeigt Stellen mit
hohen bzw. niedrigen Wärmeverlusten auf. Daraus können entsprechende
Schlussfolgerungen gezogen werden. Thermographieaufnahmen
werden am besten in der kalten Jahreszeit ausgeführt,
da das Ergebnis von der Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur
eines Gebäudes abhängt. Der Temperaturunterschied
sollte größer als 10 °K sein. Thermographien können als ergänzende
Untersuchungsmethode eingesetzt werden, um Schwachstellen
mit einem erhöhten Wärmefluss oder auch Bauteildurchfeuchtungen
aufzuspüren. Für die Durchführung ist die Erfahrung von
Spezialisten erforderlich.
Die Kombination von Thermographie und Luftdichtheitstest eignet
sich besonders für größere Gebäude, um Leckagen in der thermischen
Hülle sichtbar zu machen.
8.4 Gesetzliche und finanzielle
Rahmenbedingungen
Förderprogramme
Förderprogramme machen Investitionen in erneuerbare Energien
und Energieeffizienz attraktiver. Das überregionale und regionale
Angebot an Investitionszuschüssen oder zinsgünstigen Krediten ist
vielfältig und unterliegt schnellen Veränderungen. Eine vollständige
Darstellung ist hier nicht möglich. Soweit nachfolgend Förderbeträge
angegeben werden, beziehen sich diese jeweils auf das
Datum der Herausgabe dieser Broschüre. Die Energieagentur Region
Göttingen hilft Ihnen dabei, einen Überblick über das Förderangebot
zu bekommen. Beachten Sie, dass die Förderanträge
meist vor Beginn der Bau- oder Modernisierungsmaßnahmen
gestellt werden müssen. Häufig ist es sinnvoll, vor der Realisierung
von energetischen Maßnahmen am Gebäude zunächst eine
ganzheitliche Energieberatung durchführen zu lassen. Im Zuge
dessen können auch Möglichkeiten der Finanzierung besprochen
werden.
Luftdichtheitstest;
Quelle: BlowerDoor GmbH
Wärmebild-
aufnahme
eines Altbaus;
Quelle:
Verband
Privater
Bauherren
(VPB) –
Regionalbüro
Emsland
84
/www.umweltbundesamt.de
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